Samstag 13.05 morgens um 08:30 Uhr – Der schrille Alarmton des Pagers unterbricht das Frühstück. Der schnelle Blick auf das Display verrät, dass sich eine männliche Person bei einer Erkundung im schwerzugänglichen Gelände des Saminatals schwer verletzt habe.

Die Zeit drängt!

Zum Glück handelte es sich an diesem Tag nur um die Alarmierung zur Ortstellenübung, der Bergrettung Feldkirch-Frastanz. Wenige Minuten später, finden sich 13 Bergretter*innen - motiviert und bereit - im Bergrettungsheim ein.

Abfahrt!

Am Ende der befestigten Straße in Amerlügen, beginnt, beim Eintrittstor zum Saminatal, bereits der erste ernste Teil der Übung. Der Weg zum Übungsort ist teilweise sehr schmal und durch wiederholte Wasserdurchfahrten unterbrochen. Konzentration ist geboten. Am Depotplatz angelangt gibt es jedoch keine Zeit zum Durchatmen.

Der vermeintliche Unfallort befindet sich auf der gegenüberüberliegenden Talseite, getrennt durch die, aufgrund der enormen Regenfälle, stark wasserführende Samina. Sofort wird klar, ein sicherer Übergang mittels Seilbahn muss errichtet werden. Die laute Geräuschkulisse des Flusses und der zu Beginn einsetzende Regen, erschweren die Kommunikation. Teamarbeit ist gefordert.

Nach Fertigstellung der Seilbahn, wird zunächst der Erkundungstrupp sicher auf die gegenüberliegende Flussseite transportiert. Anschließend sucht dieser, im unwegsamen und absturzgefährdeten Gelände, einen sicheren Aufstieg zum Unfallort. Seilgeländer und fixe Verankerungen werden für die nachfolgenden Einsatzkräfte errichtet. Die verletzte Person befindet sich in einem Wasserkessel oberhalb eines 50m hohen Wasserfalls.

Um dorthin zu gelangen, muss zuerst zweimal in rutschigem Gelände abgeseilt werden.

Die Rettungskette funktioniert.

Nachdem der Erkundungstrupp die Erstversorgung des Patienten durchgeführt hat, übernimmt nur wenigen Minuten später der eingetroffene Sanitätstrupp, gefolgt von einem Materialtrupp. Schnell zeigt sich, dass ein sicherer Abtransport nur nach unten, durch Abseilen über den Wasserfall, möglich ist. Bohrhaken werden gesetzt und Standplätze eingerichtet. Mensch und Material sind gefordert. Das Abseilen kann beginnen. Wenige Zeit später erreicht der Patient sicher den Wandfuß des Wasserfalls und kann an die Gruppe „Seilbahn“ übergeben werden.

Diese transportiert ihn schließlich sicher und sichtlich erleichtert auf die andere Seite in sicheres Gelände. Auch hier ist nochmals volle Konzentration aller Beteiligten gefordert.

Ende der Übung!

 

Zur Nachbesprechung und Stärkung begaben sich dann alle Teilnehmer*innen in den Rössle Park nach Feldkirch. Arbeit gibt schließlich Hunger. Nach einem gemütlichen Ausklang waren alle von dem spannenden, lehrreichen und vor allem unfallfreien Übungstag begeistert.

Nochmals herzlichen Dank an Philipp und Harry für die tolle Organisation.   

 

 

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