Wer ist die Bergrettung Feldkirch?

Diese Organisation wurde um 1940 gegründet und besteht derzeit aus rund 42 aktiven Mitgliedern, welche alle ehrenamtlich tätig sind.

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Anwärter-Schulung Winter

Der viele Neuschnee der letzten Tage hatte Vorarlberg in ein tief winterliches Kleid gehüllt und exakt an unserem Ausbildungstag begrüßte uns der Morgen zwar mit eisigen -10⁰, jedoch auch mit einem wolkenlosen Himmel und später kam noch strahlender Sonnenschein hinzu. 

Zur Vorbereitung auf den Winterkurs, hatten wir bereits im Vorfeld einen Online-Theorieabend, den Markus unser Ausbildungsleiter organisiert hatte. Heute erfolgte nun der Praxisteil, dessen Rahmenprogramm eine Skitour darstellte. Die angespannte Lawinensituation bildete für die Ausbildung eine gute Basis, so konnte man die im Lawinenlagebericht beschrieben Selbstauslösungen von Lawinen im Gelände von weitem wiederfinden. 

  

Unsere konservativ gewählte Tour führte uns zu Beginn von Laterns aus Richtung Nob hinauf wo wir das Privileg hatten die Ski-Route spuren zu dürfen. Da der Schnee kniehoch und in den Mulden knapp Hüfthoch war, konnten wir unsere Technik im Spuren perfektionieren und einen Eindruck bekommen, mit welchen Bedingungen man im realen Einsatz konfrontiert werden kann. Die vielen Tourengeher, die uns folgten, waren sehr dankbar und waren super zufrieden mit unserer Spuranlage, das war wie Balsam auf der Seele, bzw. den Oberschenkeln. Auf der Piste angekommen, bogen die Tourengeher ab, doch unser Ziel war die Scharte zwischen Nob und Falben. Wir setzten immer wieder Checkpunkte und planten mittels der Karte und Hangneigungsmesser die weitere Spuranlage, bis zur Scharte. 

  

Dort angekommen, hatten wir einen guten Einblick in die umliegenden Hänge und die Vielzahl von Lawinen die unter dem Eigengewicht selbstständig abgegangen waren. Ein typischer "Vierer" eben. Hier ist positiv zu bemerken, dass sich alle Tourengeher, die wir sahen, diszipliniert verhielten und die Lawinenlage nicht unterschätzten. Wir nutzen den Tiefschnee im flachen Gelände derweilen, um die LVS-Suche nochmals zu üben. Hierbei brachte das Sondieren nochmals einen Aha-Effekt, denn das Opfer wurde von einem Rucksack gespielt, wobei der Unterschied in Sondiertiefe und das Gefühl des Treffers sehr klar von dem Sondieren ins Leere zu unterscheiden ist.

Hierbei machten wir auch Versuche zur Auswirkung von einem Handy, das direkt am LVS getragen wird und man sah direkt im Versuch eine reduzierte Signalreichweite des Senders. 

  

Nun war es Zeit in die Tiefe zu gehen, und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Markus grub sich bis zum Boden vor, um ein Schneeprofil zu erstellen. Ein Schneeprofil hilft dabei die verschiedenen Schichten im Schnee zu identifizieren und abzuleiten, ob sich der Schnee gebunden hat, oder ob und in welcher Tiefe sich Schwachschichten befinden. Wir sahen auch den Einfluss von Neuschnee und Wind in dem Profil. 

  

Die über den ganzen Tag wiederholte Theorie durften wir nun in die Praxis umsetzten, indem wir Anwärter den Gipfel des Gerenfalben als Ziel bekamen. Ob wir bei der Lawinenlage das Ziel jedoch sicher erreichen konnten, wurde uns jedoch nicht verraten. Wir definierten nacheinander Checkpunkte, um die Situation gemeinsam zu analysieren. Steilheit, Ausgesetztheit, Spuranlage, Begehungsspuren, Temperatur, Entlastungsabstände wurden akribisch bewertet und brachten uns von Checkpunkt zu Checkpunkt. Unverhofft erreichten wir letztendlich doch den Gipfel und das mit einem sehr guten Gefühl, da wir zu keinem Zeitpunkt einen faulen Kompromiss eingegangen waren. 

Die nächste Option, die uns Markus schmackhaft machte, war die Überschreitung und Abfahrt auf der gegenüberliegenden Seite. Wir waren gleich begeistert von der Idee, aber "Begeisterung" ist immer ein schlechter Ratgeber, wenn es um eine risikobewusste Entscheidung geht. Darum wandten wir wieder die Standardroutine an und prüften alle Faktoren, welche die Basis für eine professionelle Entscheidung bilden. 

Mitten im Abgleich sprach noch alles für die Überschreitung, jedoch trafen wir dann auf das klare "no-go"-Argument, die Wildruhezone "Altenstädter Wald" welcher von 15.08.-01.05. den Tieren überlassen ist. Wir waren froh darüber, dass wir trotz des Fokus auf die Lawinensituation doch auch diesen Aspekt nicht vergessen hatten und fuhren den Aufstiegsweg ab, so ab wie wir es bei den Checkpunkten im Aufstieg, bereits geplant hatten. 

Bald waren die letzten Schwünge im Tiefschnee gemacht und wir erreichten die Skipiste, auf der wir den restlichen Weg zum Ausgangspunkt entspannt zurücklegen konnten. 

  

Wir danken Markus für diesen lehrreichen und zugleich erlebnisreichen Tag im Schnee. Wir hatten bei diesem Prachttag alle den ganzen Tag ein Lächeln im Gesicht, auch wenn man das die meiste Zeit unter dem Mund-Nasenschutz gar nicht sehen konnte ;) 

 

 

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